Maihinger Evangeliar
Die Glossen des Echternacher Evangeliars
(BStK 774b: Paris, Bibliothèque Nationale lat. 9389)
Allgemeine Daten
Neben dem Maihinger Evangeliar enthält das Echternacher Evangeliar Glossen, die uns wohl die ältesten Sprachstufen des Althochdeutschen überliefern. Die Handschrift selbst stammt wohl aus dem Ende des 7. Jahrhunderts. Ungeklärt ist, ob sie möglicherweise von den irischen Gründern des Klosters aus deren Heimat mit gebracht wurde oder erst im Kloster Echternach entstand.
Über die enthaltenen Glossen ist wenig bekannt, da die Handschrift von der Pariser Nationalbibliothek unter strengem Verschluss gehalten und auch nicht zu Forschungszwecken freigegeben wird.
Glossenvorkommen
Dem heutigen Forschungsstand zufolge enthält die Handschrift 12 volkssprachliche Griffelglossen. Diese sind vor allem auf das Matthäusevangelium konzentriert. Es wird jedoch vermutet, dass sich dort noch sehr viel mehr althochdeutsche Glossen befinden könnten. Darüber hinaus wurden vereinzelte lateinische Eintragungen, Griffelstriche, Kritzeleien, kleine Pfeile, Interpunktions- und Betonungsstriche gefunden.
Art der Glossen
Vorwiegend sind die Glossen interlinear eingetragen, in zwei Fällen jedoch auch marginal. In Schreibung und Eintragungsweise lassen sich Übereinstimmungen mit dem Maihinger Evangeliar feststellen, was darauf hindeutet, dass die Glossen wohl am gleichen Ort und unter ähnlichen Bedingungen entstanden sind.
Literatur
- E. Glaser (1997): Addenda und Corrigenda zu den althochdeutschen Griffelglossen aus Echternach.
- E. Glaser, C. Moulin-Fankhänel (1999): Die althochdeutsche Überlieferung in Echternacher Handschriften.