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O.ernst (Diskussion | Beiträge)
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Die ältesten Belege deutscher Wörter, die etwa in die Mitte des 8. Jahrhunderts datiert werden können, sind sekundär in Handschriften eingetragene Verständnishilfen zu lateinischen Textwörtern, die auf den Blattrand oder zwischen die Zeilen geschrieben wurden – Althochdeutsche Glossen. Das Phänomen der volkssprachlichen Glossierung lateinischer Texte führt damit an die Ursprünge der schriftlichen Überlieferung des Deutschen. Weite Teile unseres Wissens über die älteste Sprachstufe des Deutschen ("Althochdeutsch", ca. 750 – 1050 n. Chr.) verdanken wir der Erforschung dieses besonderen Überlieferungstyps.
Die ältesten Belege deutscher Wörter, die etwa in die Mitte des 8. Jahrhunderts datiert werden können, sind sekundär in Handschriften eingetragene Verständnishilfen zu lateinischen Textwörtern, die auf den Blattrand oder zwischen die Zeilen geschrieben wurden – Althochdeutsche Glossen. Das Phänomen der volkssprachlichen Glossierung lateinischer Texte führt damit an die Ursprünge der schriftlichen Überlieferung des Deutschen. Weite Teile unseres Wissens über die älteste Sprachstufe des Deutschen ("Althochdeutsch", ca. 750 – 1050 n. Chr.) verdanken wir der Erforschung dieses besonderen Überlieferungstyps.


Dieses Portal bildet ein Forschungsprojekt des [https://www.uni-augsburg.de/de/fakultaet/philhist/professuren/germanistik/deutsche-sprachwissenschaft/ Lehrstuhls für Deutsche Sprachwissenschaft] an der [http://www.uni-augsburg.de/ Universität Augsburg] und des [https://www.germanistik.phil.fau.de/faecher/sprachwissenschaft/ Lehrstuhls für Germanistische Sprachwissenschaft] an der [https://www.fau.de/ Universität Erlangen-Nürnberg]. Daran beteiligt sind [https://www.uni-augsburg.de/de/fakultaet/philhist/professuren/germanistik/deutsche-sprachwissenschaft/team/oliver-ernst/ Dr. Oliver Ernst (Augsburg)], [https://www.germanistik.phil.fau.de/person/dr-markus-schiegg/ PD Dr. Markus Schiegg (Erlangen)] und Luzia Pätzel, M.A. Ehemaliger Mitarbeiter: Felix Auer, M.A. (Augsburg). Es ist über den Link https://www.uni-augsburg.de/glossenwiki zu erreichen; die Artikel sind zum Lesen frei zugänglich und nach einer [[Registrierung]] bearbeitbar.
Dieses Portal bildet ein Forschungsprojekt des [https://www.uni-augsburg.de/de/fakultaet/philhist/professuren/germanistik/deutsche-sprachwissenschaft/ Lehrstuhls für Deutsche Sprachwissenschaft] an der [http://www.uni-augsburg.de/ Universität Augsburg] und des [https://www.germanistik.phil.fau.de/faecher/sprachwissenschaft/ Lehrstuhls für Germanistische Sprachwissenschaft] an der [https://www.unifr.ch/directory/de/people/405123/17f52 Universität Fribourg/CH]. Daran beteiligt sind [https://www.uni-augsburg.de/de/fakultaet/philhist/professuren/germanistik/deutsche-sprachwissenschaft/team/oliver-ernst/ Dr. Oliver Ernst (Augsburg)], [https://www.unifr.ch/directory/de/people/405123/17f52 Prof. Dr. Markus Schiegg (Uni Fribourg/CH)]. Ehemalige Mitarbeiter: Felix Auer, M.A. (Augsburg), Luzia Pätzel, M.A.(Augsburg/Erlangen). Es ist über den Link https://www.uni-augsburg.de/glossenwiki zu erreichen; die Artikel sind zum Lesen frei zugänglich und nach einer [[Registrierung]] bearbeitbar.





Version vom 30. November 2024, 08:47 Uhr


Ein Forschungsprojekt an den Universitäten und Erlangen-Nürnberg
Interlinearglossen. Ausschnitt aus der lat.-ahd. Benediktinerregel, Cod. Sang. 916, Stiftsbib. St. Gallen, www.cesg.unifr.ch

Uuillkommen im Althochdeutsche Glossen Uuiki!

Dieses Wiki dient der Dokumentation neuerer Forschungen zur althochdeutschen Glossographie.

Die ältesten Belege deutscher Wörter, die etwa in die Mitte des 8. Jahrhunderts datiert werden können, sind sekundär in Handschriften eingetragene Verständnishilfen zu lateinischen Textwörtern, die auf den Blattrand oder zwischen die Zeilen geschrieben wurden – Althochdeutsche Glossen. Das Phänomen der volkssprachlichen Glossierung lateinischer Texte führt damit an die Ursprünge der schriftlichen Überlieferung des Deutschen. Weite Teile unseres Wissens über die älteste Sprachstufe des Deutschen ("Althochdeutsch", ca. 750 – 1050 n. Chr.) verdanken wir der Erforschung dieses besonderen Überlieferungstyps.

Dieses Portal bildet ein Forschungsprojekt des Lehrstuhls für Deutsche Sprachwissenschaft an der Universität Augsburg und des Lehrstuhls für Germanistische Sprachwissenschaft an der Universität Fribourg/CH. Daran beteiligt sind Dr. Oliver Ernst (Augsburg), Prof. Dr. Markus Schiegg (Uni Fribourg/CH). Ehemalige Mitarbeiter: Felix Auer, M.A. (Augsburg), Luzia Pätzel, M.A.(Augsburg/Erlangen). Es ist über den Link https://www.uni-augsburg.de/glossenwiki zu erreichen; die Artikel sind zum Lesen frei zugänglich und nach einer Registrierung bearbeitbar.


Ziele

Das Althochdeutsche Glossen Wiki versteht sich als Portal, das den Zugang zu den frühesten Quellen des Deutschen erleichtern soll. Hierzu werden Daten zu glossentragenden Handschriften und zu den entsprechenden Glosseneditionen gebündelt und gegebenenfalls auch um verfügbare Online-Quellen erweitert (z.B. Handschriftenbeschreibungen, Digitalisate und Glosseneditionen). Die jeweilige Verlinkung der Handschriftenseiten mit den Daten anderer Online-Angebote wie dem Handschriftencensus und dem Bamberger Gesamtverzeichnis aller Glossenhandschriften soll die Quellen auch unter anderen Aspekten erschließen.

Fokus der ersten Projektphase: Handschriften mit Griffelglossen

Eingedrückte Griffelglosse. Augsburg, Archiv des Bistums, Hs. 10, fol. 43r: lat. conticuit - ahd. kisuiketa ('er schwieg'); Abb. aus Schiegg 2012:81.

Im Zentrum steht derzeit die Bündelung von Informationen zu Handschriften mit Griffelglossen, also Glossen, die ohne Tinte lediglich mit Griffeln, wie man sie von Wachstafeln her kennt, ins Pergament eingeritzt oder eingedrückt wurden. In den letzten beiden Jahrzehnten ist es in diesem Bereich zu beträchtlichen Neufunden gekommen und die Zahl der bekannten Griffelglossenhandschriften hat sich in diesem Zeitraum mehr als verdreifacht (von 70 Handschriften im Jahre 1996 auf knapp 250 momentan; siehe auch Nievergelt 2013). Die erste von Elvira Glaser 1996 erstellte Liste an ahd. und as. Griffelglossenhandschriften ist seitdem durch verschiedene Nachträge und Korrekturen ergänzt worden, die an unterschiedlichen Stellen publiziert wurden. Die Forschungslage zu den einzelnen Griffelglossenhandschriften ist daher mittlerweile nur noch schwer zu überschauen.

Der aktuelle Forschungsstand zu althochdeutschen Griffelglossen wird in diesem Wiki nun durch eine komplette und "mitwachsende" Liste der Griffelglossenhandschriften dokumentiert (Schnellzugriff über die Navigationsleiste), in der Elvira Glasers erstes Verzeichnis der Griffelglossenhandschriften von 1996 online fortgeführt und ergänzt wird. Die zu den einzelnen Handschriften gegebenen Informationen basieren auf der aktuellen Forschungslage und sollen v.a. auch die weitere Beschäftigung mit den Glossierungen erleichtern. Deshalb wird auch insbesondere auf die Mitteilung noch nicht identifzierter Griffeleintragungen Wert gelegt.

Mittlerweile ist die "mitwachsende" Liste der ahd. Griffelglossenhandschriften auf dem aktuellsten Stand, daher sollen nun Überblickslisten der altenglischen Griffelglossenhandschriften (basierend auf der Dissertation von Dieter Studer-Joho), der altsächsischen Griffelglossenhandschriften sowie der altirischen Griffelglossenhandschriften (basierend auf der Arbeit von Dagmar Bronner) entstehen.

Weitere Projektphasen: Handschriften mit Geheimschriften, Kürzungen und Farbstiftglossen sowie Online-Editionen

Das Wiki wird sukzessive um verschiedene Bereiche erweitert, in denen unter forschungsbezogenen Aspekten Hilfsmittel zur Verfügung gestellt werden, die den Zugang zu den Quellen direkt erleichtern. So sind z.B. Listen der Glossenhandschriften mit Geheimschriften, mit Kürzungen und Farbstiftglossen geplant. Im Aufbau begriffene Listen befinden sich hier: Geheimschriftglossenhandschriften, Kürzungsglossenhandschriften, Farbstiftglossenhandschriften.

Ebenfalls sollen erste Online-Editionen von Griffelglossen erprobt werden, was unterschiedliche Probleme von Print-Editionen umgehen und gleichzeitig vielfältige neue Möglichkeiten der Auswertung erlauben wird. Erste Online-Editionen von Federglossen sind in den letzten Jahren bereits entstanden.

Stand der Überlieferung

Den aktuellen Stand der Überlieferung an Handschriften mit althochdeutschen und altsächsischen Glossen bietet derzeit:

Bibliographie

Augsburg, Archiv des Bistums, Hs. 6

Als Standardwerk zur althochdeutschen und altsächsischen Glossographie ist folgendes Handbuch zu empfehlen:

  • Bergmann, Rolf / Stricker, Stefanie (Hgg.) (2009): Die althochdeutsche und altsächsische Glossographie. Ein Handbuch. 2 Bde. Berlin / New York: De Gruyter (Vollzugriff von Universitätsnetzwerken teilweise möglich).

Weitere bibliographische Angaben befinden sich in der Bibliographie des Wiki. Dort werden die bibliographischen Kurzangaben aller Einzelseiten des Wiki aufgelöst. Daneben erscheinen weitere Literaturangaben, wobei eine Komplettbibliographie zu althochdeutschen und altsächsischen Griffelglossen angestrebt wird.

Online-Hilfsmittel

Hier finden sich einige hilfreiche Links zu Online-Verzeichnissen von deutschsprachigen Handschriften, Digitalisaten, Online-Editionen, Wörterbüchern, Grammatiken, digitalisierten Textausgaben, etc.